Samstag, 12. Januar 2013

Oskarverdächtig

Beasts of the Southern Wild ist jetzt für vier Oskars nominiert worden: für den besten Film, die beste Darstellerin, den besten Regisseur und das beste adaptierte Drehbuch. Das ist ganz beachtlich für einen Debütfilm, der mit einem Budget von 1,5 Millionen Dollar produziert wurde. Der Regisseur Benh Zeitlin, den es aus New York nach New Orleans zog, meinte dazu, dass dies hoffentlich Louisiana etwas mehr Prestige bringen wird. „Von Anfang an wollte ich dazu beitragen, eine Infrastruktur für den Film in Louisiana aufzubauen. Ich arbeite wirklich gern in Louisiana. Ich plane, den Rest meines Lebens in Louisiana zu verbringen und Filme zu machen.“ Das merkt man dem Film übrigens an und so macht er auch noch diese Unterscheidung: „Es besteht ein großer Unterschied, zwischen Filmen, die in Louisiana gedreht werden, und Filmen, die aus Louisiana stammen. Ich hoffe, der zweiten Kategorie anzugehören. Und ich hoffe mehr Leute werden auf die Leute von hier aufmerksam... Es gibt so viel Talent hier...“
Die Hauptdarstellerin Quvenzhané Wallis ist zwar jetzt schon neun Jahre alt, damit aber immer noch die jüngste Oskarnominierte. Inzwischen war sie auch im Fernsehen: in einer Serie und in der Jay Leno Show. Gemeinsam mit ihrem Filmvater Dwight Henry spielt sie auch in dem Film Twelve Years a Slave, der im Herbst 2013 herauskommen soll, in der Regie des mir noch unbekannten Steve McQueen aus England.
Auch für einen Oskar nominiert ist Tony Kushner für das beste adaptierte Drehbuch für Lincoln in der Regie von Steven Spielberg. Tony Kushner entstammt einer jüdischen Familie aus New York, wuchs aber in Lake Charles im Westen Louisianas auf. Zwar zog er zum Studium gleich nach New York, doch als Master-Student führte er in den Sommern 1978 bis 1981 auch Regie bei eigenen Stücken und Shakespeares Midsummer Night's Dream, die er mit Schülern des Talentiertenprogramms des Gouverneurs an der McNeese University in Lake Charles aufführte. Für sein Theaterstück Angels in America: A Gay Fantasia on National Themes erhielt er 1993 den Pulitzer-Preis. Noch so ein Talent aus Louisiana...
Viele der Informationen hier habe ich übrigens aus der New-Orleans-Ausgabe des Advocate aus Baton Rouge.

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