Nächstes Wochenende, am 14. April 2013, sind in Venezuela Neuwahlen, denn es wird ein Nachfolger für den verstorbenen Hugo Chavez gebraucht. Zur Wahl stehen sein Parteigenosse Nicolás Maduro und die Opposition in Person von Henrique Capriles Radonski. Natürlich wollen auch dieses Mal die Auslandsvenezolaner die Geschicke ihres Landes mitbestimmen. Schon seit dem letzten Jahr geht das aber nicht mehr von dem Konsulat in Miami aus, denn es wurde 2012 geschlossen, nachdem das State Department den Konsul wegen der möglichen Verwicklung in eine iranische Cyberattacke auf die USA ausgewiesen hatte.
Das kam sicherlich sehr gelegen, denn Miami war natürlich der Bezugspunkt und Wohnort für viele Venezolaner, die in den USA leben, und wie auch die Exilkubaner setzen sie sich massiv für einen Regimewechsel in ihrem Heimatland ein.
Das Konsulat in New Orleans ist aber geöffnet und laut Berichten sollen 19.500 Venezolaner die 860 Meilen (1400 Kilometer)-Reise von Miami planen, die viele schon bei den letzten Wahlen im Oktober auf sich genommen haben. Oppositionskandidat Capriles hat in New Orleans sogar einen eigenen Kampagnenchef, der gute Chancen für diesen voraussagt. Schon für die Wahl am 7. Oktober waren fast alle Flüge nach New Orleans ausgebucht, 50 Busse, viele andere Transportmittel waren unterwegs, um die Wähler ins Ernest Morial Convention Center zu bringen, wo die Wahl stattfand. Siehe hier und hier.
Neben Venezuela unterhalten auch andere lateinamerikanische Länder Konsulate in New Orleans: die Dominikanische Republik (okay Karibik), Ecuador, Bolivien, Uruguay, Estland, Argentinien...
Der Argentinier Federico Fracchia hat drei kurze, aussagekräftige Filme in und über New Orleans gedreht, einen appetitanregenden über das Essen, einen über das Nachtleben und einen über Jazzfest. Reiselustverstärker nannte eine Webseite diese.

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Samstag, 6. April 2013
Sonntag, 13. Mai 2012
Limonade
„Wenn das Leben dir Zitronen gibt, mach Zitronenlimonade“
heißt ein Spruch, der auf Dale Carnegie zurückgehen soll. Der Spruch ist gut, aber
ich kenne kaum Leute, die 1. wirklich Zitronen vom Leben bekommen haben und 2.
Limonade machen. Vielleicht liegt das auch daran, dass unser Wetter hier in Berlin Limonade selten erforderlich macht. Denn eine richtige echte Zitronenlimonade ist wahrscheinlich das Erfrischendste auf der Welt: beim Marathon, im Park
Sanssouci oder auch am Ende einer Lausitz-Wanderung an einem heißen, staubigen
Tag – nicht Bionade, nicht Fanta, nicht Sprite – richtige Limonade
aus Zitronen.
Vermutlich hätte mein Körper gar nicht so eine verschrobene Lust darauf, wenn er nicht mit der belebenden Wirkung von Limonade in Extremsituationen vertraut wäre. Denn in den USA, in New Orleans, zum Beispiel
während des glühend heißen Jazzfests, tauchen sie überall auf: von eifrigen,
ernsthaften Kindern betriebene Limonadenstände am Straßenrand.
Martha, die Tochter meiner Freundin, ist jetzt 10 und damit im besten Limonadenstandbetreiberalter. Beim diesjährigen Jazzfest hatte sie ihren Stand gleich neben einem Sandwichimbiss in der Ponce de Leon St., die zum Festivalgelände führt. Martha, so berichtet mir ihre Mutter, hat über 50 Dollar verdient und ungefähr die Hälfte der SPCA, dem Tierschutzverein, gespendet. Ihre Mama hat auf Facebook ein Foto veröffentlicht, und auch ich bin mächtig stolz auf Martha. Ich versetze mich aber auch in die Touristen hinein, die eine tolle Erfrischung bekamen und noch dazu das erfrischende, quirlige, kluge, typisch New-Orleansige Persönchen Martha erleben durften.
Martha, die Tochter meiner Freundin, ist jetzt 10 und damit im besten Limonadenstandbetreiberalter. Beim diesjährigen Jazzfest hatte sie ihren Stand gleich neben einem Sandwichimbiss in der Ponce de Leon St., die zum Festivalgelände führt. Martha, so berichtet mir ihre Mutter, hat über 50 Dollar verdient und ungefähr die Hälfte der SPCA, dem Tierschutzverein, gespendet. Ihre Mama hat auf Facebook ein Foto veröffentlicht, und auch ich bin mächtig stolz auf Martha. Ich versetze mich aber auch in die Touristen hinein, die eine tolle Erfrischung bekamen und noch dazu das erfrischende, quirlige, kluge, typisch New-Orleansige Persönchen Martha erleben durften.
Donnerstag, 26. April 2012
Ein Jahrestag, der Camelot-Index und JazzFest
Zwei Jahre sind schon wieder vergangen, seit die BP-Ölplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko explodierte (es war am 20. April 2010). Bei der Explosion kamen elf Menschen ums Leben, doch an den Folgen starben auch unzählige Tiere und Pflanzen und die Lebensgrundlage von Fischern und vielen anderen Menschen wurde zerstört. Die Ignoranz, Inkompetenz und Gleichgültigkeit seitens der Verantwortlichen konnte man damals miterleben und sie erinnerte sehr an das Verfahren nach Hurrikan Katrina. Ständig gab es eine neue, garantiert effektive Methode, das Bohrloch zu stopfen, darunter auch der Junk-Shot, wo man es mit Müll, Golfbällen, Reifenstücken und anderen Dingen beschossen hat. Mich fragt ja keiner, aber ich hätte ihnen sagen können, dass das nicht funktioniert. Berühmt wurde auch der damalige Topmanager von British Petrol Tony Hayward für Aussagen wie: "Niemand wünscht sich mehr als ich, dass das hier eine Ende hat: Ich will mein Leben zurück." Tony Hayward hat wohl spätestens bei seinem Abgang im Oktober 2010 sein Leben zurückbekommen, anders als unzählige Menschen an der Golfküste und Flora und Fauna, die noch immer unter den Folgen leiden.
Immer wieder hört man von Ölblasen und Ölbällchen, die angeschwemmt werden und die Erosion der ohnehin fragilen Küste beschleunigen und darüber, dass die Fischer und der Tourismus einfach nicht wieder auf die Beine kommen.
Auf Facebook sah ich heute Hinweise auf eine Protestaktion, die bereits vor einem Jahr stattfand. Die Aktivistengruppe Liberate Tate kritisiert das renommierte Tate-Kunstmuseum in London für sein Sponsoring durch BP, da sich der Konzern auf diese Weise durch Kunst eine sauberes Image verschaffen kann. Bei der Aktion wurde zum Jahrestag der Ölkatastrophe im Tate ein nackter Mann in Embryonalstellung mit Öl übergossen. Sehr beeindruckend. Mich erinnert das an die Bilder von verölten Pelikanen und an die Berichte, wie einige Vögel von Freiwilligen aufwändig gereinigt und hoffentlich gerettet wurden.
Auch eine andere Nachricht des heutigen Tages gibt zu denken: Louisiana nimmt beim Camelot Index den letzten Platz ein, der die ökonomische Vitalität, Bildung, Gesundheit, Kriminalität und Regierung der fünfzig Bundesstaaten vergleicht. Wundern tut mich das nicht, aber den Gouverneur Bobby Jindall vielleicht. Vielleicht wird es ihn auch ärgern, denn obwohl er es immer wieder verneint, munkeln manche, dass er Running mate (Mitbewerber) des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney werden könnte, und dafür würde das keinen guten Eindruck machen.
Aber gut: Morgen beginnt Jazz Fest, das New Orleans Jazz & Heritage Festival, wo man 10 Tage lang auf 12 Bühnen solche Sorgen vergessen kann. Viel Spaß!
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