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Montag, 7. Januar 2013
Freitag, 4. Januar 2013
Mardi Gras in der Straßenbahn
Kaum sind die Jahresendfestivitäten vorbei, beginnt in New Orleans schon die schönste Festsaison, der Karneval, der dieses Jahr nur bis 12. Februar dauert. Los geht es in der 12. Nacht, also am Dreikönigstag, 6. Januar, mit zwei Umzügen, der Krewe de Jeanne d'Arc, die seit einigen Jahren am Geburtstag derselben mit mittelalterlichen Kostümen und Zubehör der Schutzpatronin der Stadt gedenkt. Ein anderer Verein sind die Phunny Phorty Phellows (Funny Forty Fellows -- Lustige vierzig Typen), die seit den 1980er Jahren ihren Umzug in der Straßenbahn auf der Canal Street vollführen. Das nenne ich nachhaltig und umweltfreundlich!. Ihre Leib- und Magenband sind die Storyville Stompers. Hier ein Video und mehr Details.
Als ich im September in New Orleans war, habe ich für meinen Freund Tino Kotte vom Verkehrsclub Deutschland ein paar Fotos zur Verkehrssituation gemacht.
Hier die neuen Straßenbahnen, die seit ein paar Jahren wieder auf der Canal Street fahren.
Ein Exemplar der alten Straßenbahn, die auf der St. Charles Avenue fahren. Hier nahe der Endstation auf der Carrollton Street mit kleiner Statue einer Straßenbahn daneben. Diese gibt es auch erst seit ein paar Jahren, aber ich finde diese Miniaturen herzallerliebst.
Fotografiert habe ich auch diese sharrows (zusammengesetzt aus share + arrow, teilen + Pfeil), die seit ein paar Jahren in Louisiana eingeführt wurden, damit Autofahrer darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie die Straße mit den Radfahrern teilen müssen. Mir gefällt der Gedanke sehr, Tino Kotte war skeptisch, dass das funktioniert. Ich habe mehr Radfahrer gesehen als sonst ohnehin schon, auch auf den Straßen mit sharrow. Hier Magazine Street im Warehouse District.
Auf der Carrollton St. habe ich auch diesen Mann mit Rollstuhl auf dem Fahrradstreifen gesehen. Nun hat ja New Orleans im Gegensatz zu anderen amerikanischen Städten fast durchgehend Bürgersteige, aber oft sind sie schmal, und der Beton ist durch die alten Bäume und möglicherweise auch Überschwemmungen aufgebrochen und sehr unwegsam.
An der Carrollton St. /Ecke S. Claiborne habe ich diesen Bus gesehen und wie der junge Mann sein Fahrrad in den Ständer vorn eingehängt hat und dann eingestiegen ist. Ich war begeistert und mir gefiel auch, dass so ein Bus nicht immer ganz nagelneu sein muss. Tino Kotte war wieder skeptisch und meinte, das widerspräche dem Prinzip des Öffentlichen Nahverkehrs, denn am besten sollte er die ganze Strecke mit dem Fahrrad fahren und nicht sein Fahrrad transportieren lassen. Andererseits weiß ich auch, dass die Busse im allgemeinen nicht sehr zuverlässig und oft auch keine Fahrpläne ausgehängt sind. Als ganz früher auf der Canal St. noch Busse statt Straßenbahnen fuhren, kamen die allerdings ziemlich oft.
Als ich im September in New Orleans war, habe ich für meinen Freund Tino Kotte vom Verkehrsclub Deutschland ein paar Fotos zur Verkehrssituation gemacht.
Hier die neuen Straßenbahnen, die seit ein paar Jahren wieder auf der Canal Street fahren.
Ein Exemplar der alten Straßenbahn, die auf der St. Charles Avenue fahren. Hier nahe der Endstation auf der Carrollton Street mit kleiner Statue einer Straßenbahn daneben. Diese gibt es auch erst seit ein paar Jahren, aber ich finde diese Miniaturen herzallerliebst.
Auf der Carrollton St. habe ich auch diesen Mann mit Rollstuhl auf dem Fahrradstreifen gesehen. Nun hat ja New Orleans im Gegensatz zu anderen amerikanischen Städten fast durchgehend Bürgersteige, aber oft sind sie schmal, und der Beton ist durch die alten Bäume und möglicherweise auch Überschwemmungen aufgebrochen und sehr unwegsam.
An der Carrollton St. /Ecke S. Claiborne habe ich diesen Bus gesehen und wie der junge Mann sein Fahrrad in den Ständer vorn eingehängt hat und dann eingestiegen ist. Ich war begeistert und mir gefiel auch, dass so ein Bus nicht immer ganz nagelneu sein muss. Tino Kotte war wieder skeptisch und meinte, das widerspräche dem Prinzip des Öffentlichen Nahverkehrs, denn am besten sollte er die ganze Strecke mit dem Fahrrad fahren und nicht sein Fahrrad transportieren lassen. Andererseits weiß ich auch, dass die Busse im allgemeinen nicht sehr zuverlässig und oft auch keine Fahrpläne ausgehängt sind. Als ganz früher auf der Canal St. noch Busse statt Straßenbahnen fuhren, kamen die allerdings ziemlich oft.
Mittwoch, 9. Mai 2012
Die heilige Margaret
Die Statue der Jeanne d’Arc im French Quarter wurde vor ca.
zwei Wochen von einem freiwilligen Monumental Task Force Committee wieder auf
Hochglanz poliert. Das Denkmal für eine Heldin direkt aus New Orleans harrt
noch der Restaurierung. Es zeigt eine etwas gedrungene ältere Frau mit einem
Kind unter dem Arm, mit der Inschrift Margaret, und es steht auch auf einem idyllischen dreiecksförmigen Platz an der Kreuzung der Prytania und der Camp Street, kurz vor der Autobahnüberführung. Viele
Jahre habe ich mich gewundert, wer diese Margaret sein sollte, aber seit einiger Zeit weiß
ich, dass die Schriftstellerin Mary Gehmann ihren Verlag Margaret Media nach
dieser Margaret benannt hat: Margaret Haughery (1813-1882). Das marmorne Denkmal wurde zwei Jahre nach deren Tod (1884) eingeweiht und soll die erste einer Frau gewidmete Statue in den USA sein. Hier sieht man sie mit Mardi-Gras-Perlen verziert.
Margaret Haughery wurde in Irland geboren. Ihre Eltern starben kurze
Zeit nach ihrer Übersiedlung in die USA, als sie 9 Jahre alt war. Als sie 23
war, starben ihr Mann und ihr kleines Kind. Wie so viele Iren hatte sie die
katholische Kultur nach New Orleans gezogen, damals die viertgrößte Stadt
der USA, wo 1860 14% der Einwohner irischer Abstammung gewesen sein sollen.
Nachdem sie sozusagen ein zweites Mal Waise geworden war, widmete sich Margaret ganz den Waisen, begründete vier Waisenhäuser, davon auch eines auf dem Lande. Sie sorgte dafür, dass die Kinder lesen und schreiben usw. lernten. Das Geld dafür trieb sie durch eifriges Unternehmertum ein, zuerst mit eigenen Kühen, deren Milchprodukte sie von einem Karren aus vertrieb und später mit Backwaren, die sie in Margaret’s Bakery, einem großen Unternehmen mit modernem Know-How, herstellte. Dabei war sie immer sehr bescheiden gekleidet und bewahrte sich ihr gütiges Gemüt. Das trug ihr viele Beinamen ein, so Brotfrau von New Orleans, Mutter der Waisenkinder und eben auch heilige Margaret. Als sie starb, richtete man ihr ein Staatsbegräbnis aus.
Nachdem sie sozusagen ein zweites Mal Waise geworden war, widmete sich Margaret ganz den Waisen, begründete vier Waisenhäuser, davon auch eines auf dem Lande. Sie sorgte dafür, dass die Kinder lesen und schreiben usw. lernten. Das Geld dafür trieb sie durch eifriges Unternehmertum ein, zuerst mit eigenen Kühen, deren Milchprodukte sie von einem Karren aus vertrieb und später mit Backwaren, die sie in Margaret’s Bakery, einem großen Unternehmen mit modernem Know-How, herstellte. Dabei war sie immer sehr bescheiden gekleidet und bewahrte sich ihr gütiges Gemüt. Das trug ihr viele Beinamen ein, so Brotfrau von New Orleans, Mutter der Waisenkinder und eben auch heilige Margaret. Als sie starb, richtete man ihr ein Staatsbegräbnis aus.
Seit einiger Zeit gibt es auch in Irland wieder Interesse an
Margaret Haughery, wo man die Kate, in der sie geboren wurde, wieder aufbauen
will. Außerdem gibt es einen Dokumentarfilm und ein Theaterstück. Auf Facebook ist ihr eine eigene Seite gewidmet: Beloved Margaret Haughery of New Orleans.
In New Orleans beteiligen sich diese Woche bis zum 12. Mai
namhafte Bäckereien und Konditoreien an einer Benefizaktion für die
Restaurierung des Denkmals. Sie kreieren dafür extra eine Backware, von deren
Erlös ein Teil an das Monumental Task Force Committee geht. Für einen guten
Zweck kann man doch ruhig mal schlemmen... (Ich habe es heute bei einem
Kuchenbasar meiner Studenten getan.)
Donnerstag, 5. Januar 2012
Morgen, Kinder, wird’s was geben!
Am 6. Januar ist Twelfth Night oder Epiphany oder eben Epiphanias oder Dreikönigstag und in New Orleans bedeutet das: Die Karnevalssaison beginnt! Der 6. Januar 2012 ist aber auch der 600. Geburtstag von Jeanne d’Arc und so wird der morgige Umzug (parade) der Krewe of Joan of Arc besonders üppig sein (über die Krewe habe ich hier schon berichtet). Er beginnt um 18 Uhr und führt durch das French Quarter, wo er an Johannas Reiterstatue endet. Es gibt Pferde, Fackeln, historische Kostüme und Schwerter und viel Fußvolk. Der hölzerne Umzugswagen (float) wurde im Tischlereiprogramm des Delgado Community College gezimmert. Künstler und Firmen vor Ort haben auch die kleinen zu verteilenden Geschenke (throws) angefertigt oder gespendet: Gebetskarten, Postkarten, Doubloons (einfache Gedenkmedaillen), Ringlutscher und vieles mehr. Der Umzug wird von Mönchen beschützt, die dann auch beim späteren Ball als Rausschmeißer fungieren. Es gibt einen Halt an der St. Louis Cathedral auf dem Jackson Square und nach der Parade eine King Cake Ceremony (Königskuchenzeremonie). Die king cakes isst man während der ganzen Mardi-Gras-Saison, ein sehr gezuckerter, ringförmiger Hefeteigkuchen, mit Kollegen, Freunden und Familie. Darin befindet sich ein plastenes Jesus-Baby (in Frankreich: fève) und wer das findet, muss den nächsten Königskuchen kaufen. Abgeleitet ist das natürlich von der französischen galette des Rois, die, sagen wir mal, differenzierter im Geschmack ist und in Frankreich nur am 6. Januar gegessen wird. In Louisiana kann man bis zum eigentlichen Fat Tuesday (Fastnachtsdienstag) am 21. Februar Königskuchen essen (hier der Countdown) und bis dahin gibt es noch viele Umzüge. Ich werde morgen versuchen, mit einer galette des Rois auch hier ein wenig Festtags- und Feierstimmung zu verbreiten...
Dienstag, 29. November 2011
Johanna von (New) Orléans
Im French Quarter, unweit des Jackson Square, wo sich die Decatur Street mit der North Peters Street gabelt, ist ein kleiner dreieckiger Platz, auf dem eine Statue der Jeanne d’Arc steht. Der Platz heißt wohl Place de France, und die Statue war 1958 ein Geschenk des französischen Volkes (zum Vergleich: Die New Yorker haben die Freiheitsstatue bekommen und wir Berliner einen bizarren 124,5°-Bogen am Tauentzien).
Die Verbindung zu New Orleans besteht einerseits durch den Namen, (New) Orleans oder auf Französisch La Nouvelle Orléans, und andererseits darin, dass ja Johanna von Orléans gegen die Engländer kämpfte, so wie Andrew Jackson und die Amerikaner gegen die Invasion der Briten am 8. Januar 1815 in der Schlacht von New Orleans.
Seit 2008 gibt es eine Krewe de Jeanne d'Arc, d.h. einen Karnevalsverein, in New Orleans, der auch an die historische Nähe zu Frankreich erinnern will. Laut der Krewe ist die Heilige Johanna die inoffizielle Schutzpatronin der Stadt, und wie es sich so fügt, ist ihr Geburtstag am 6. Januar, Epiphanias, Twelfth Night (dem Weihnachtszwölften) oder Dreikönigstag, dem Tag, an dem in New Orleans offiziell die Karnevalssaison beginnt und der bis vor kurzem noch paradefrei war, denn jetzt findet natürlich die Joan of Arc Parade an dem Tag statt.
Zur Prinzessin des Umzugs wird eine Jungfrau von Orléans (Maid of Orleans) gekürt. Man trägt Kostüme der damaligen Zeit und manchmal auch Pferde. Natürlich sind die meisten Mitglieder Frauen und meine Freundin Lil ist eine davon (auf diesem Blog im lila Gewand). Aber in einem kürzlichen Facebook-Eintrag las ich: „We have found our 8 monk bouncers...“ (Wir haben unsere acht Türstehermönche gefunden...)
Zur Prinzessin des Umzugs wird eine Jungfrau von Orléans (Maid of Orleans) gekürt. Man trägt Kostüme der damaligen Zeit und manchmal auch Pferde. Natürlich sind die meisten Mitglieder Frauen und meine Freundin Lil ist eine davon (auf diesem Blog im lila Gewand). Aber in einem kürzlichen Facebook-Eintrag las ich: „We have found our 8 monk bouncers...“ (Wir haben unsere acht Türstehermönche gefunden...)
An dem hübschen kleinen Platz befinden sich übrigens einige nette Geschäfte. Seit meinem ersten Aufenthalt 1990 liebte ich Kaldi’s Coffee Museum, ein zweistöckiges Café im damals noch ganz neuen Latte-Stil, das leider vor ein paar Jahren geschlossen hat. Und zu Füßen von Johanna habe ich damals auch meine ersten New Orleanser Punks gesehen. So touristisch es nämlich ist, das French Quarter ist auch Heimat für Künstler, Lebenskünstler, Alternative - und eine militante Jungfrau...
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