Samstag, 26. Mai 2012

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Morgen gehen die Internationalen Filmfestspiele in Cannes zu Ende (16. bis 27. Mai), die diese Woche in der Times-Picayune fast täglich erwähnt wurden: weil einige der dort vorgestellten Filme in New Orleans gedreht wurden. Dieses Mal – und das ist anders als sonst – spielen aber diese Filme nicht unbedingt in New Orleans und bedienen oder unterlaufen den einschlägigen Mythos, sondern nutzten vermutlich vor allem die günstigen Bedingungen der Filmförderung des Bundesstaates, der somit zu „Hollywoods zweitem Zuhause“ geworden ist, und die besondere Anziehung der Stadt auch für die Stars.
Killing Them Softly mit Brad Pitt (nach einem Roman von George V. Higgins) spielt zum Beispiel in Chicago und The Paper Boy mit Nicole Kidman, John Cusack und vielen anderen Stars in Florida. Beasts of the Southern Wild von Richard Corliss räumte schon beim Sundance Festival ab und bezauberte auch das französische Publikum, ein Film über ein Mädchen, das einen historischen Hurrikan miter- und überlebt. Auch die Verfilmung von Jack Kerouacs Unterwegs (On the Road) mit Kristen Stewart kam natürlich in New Orleans vorbei und fand ein gemischtes Echo.
Quentin Tarantino stellte in Cannes nur den Trailer zu seinem Film Django Unchained vor, der im Dezember in die Kinos kommen soll, einen „Spaghetti Southern“ mit Leonardi DiCaprio und Christoph Waltz. Für einen Film mit dem Titel Devil and the Deep Blue Sea soll Jessica Biel den Vertrag unterzeichnet haben und Justin Timberlake die Musik komponieren. Der Film spielt in New Orleans und soll ab Oktober dort gedreht werden.
Abseits von Cannes hieß es diese Woche noch, dass jetzt endlich John Kennedy Tooles Confederacy of Dunces verfilmt werden soll, mit Zach Galifianakis als Ignatius Reilly. Das war wohl auch schon früher versucht worden, als noch Will Ferrell (2012 der König der Krewe of Bacchus-Karnevalsparade) die Rolle spielen sollte.
Die traurigen und skandalösen Neuigkeiten über die Times-Picayune machen übrigens in den ganzen USA Schlagzeilen, so auf NPR. Das Blatt ist nämlich durchaus finanziell solide und erfolgreich und das neue Konzept vor allem darauf zurückzuführen, dass der altehrwürdige Herausgeber Ashton Phelps in den Ruhestand geht. New Orleans wäre somit die einzige Stadt ihrer Größe in den USA ohne gedruckte Tageszeitung. Aber vielleicht, hoffentlich ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, denn auf Facebook und auf Twitter sammeln sich die Unterstützer.

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