„Louisiana ist die Gefängnishauptstadt der Welt. Der
Bundesstaat hält mehr seiner Einwohner pro Kopf im Gefängnis fest als alle
anderen Bundesstaaten der USA. Erster in den USA bedeutet erster auf der Welt.
Louisianas Häftlingsrate ist fast drei Mal so hoch wie die im Iran, sieben Mal
so hoch wie in China und 10 Mal so hoch wie in Deutschland.“
Der Grund dafür, so die Journalistin Cindy Chang, ist die
Kommerzialisierung des Gefängnissystems, das in Louisiana 182 Millionen Dollar
wert ist. Das heißt, wenn die Gefängnisse nicht immer gut gefüllt sind, dann
geht diese Industrie Bankrott. In Louisiana sind noch dazu einige der
Gefängnisbetreiber in abgelegenen Landkreisen (parishes) zugleich Sheriffs und sorgen
dafür, dass sie und ihre Kollegen immer gut besetzt sind. Und dank einer starken Gefängnislobby werden auch keine Gefängnisreformen durchgeführt.
Ich hatte letzte Woche Besuch von meinem Cousin und Familie
aus St. Louis im Bundesstaat Missouri (11 Stunden nördlich von New Orleans) und sprach mit ihm über diesen Beitrag. Er fragte mich, warum die Kriminalität in den
USA denn wohl so viel höher sei als hier (wo er sich auch wirklich sehr sicher
fühlte). Als ich ihm sagte, dass ich einen direkten
Zusammenhang zwischen der
Legalisierung von Waffen und der Kriminalität sehe, war er überrascht, denn auch er hat Schusswaffen und
führt sich dadurch in seinem Haus in einer sozial schwachen Gegend sicherer. Er ist wirklich keine Ausnahme.
Der Beitrag in der Times-Picayune ist nur der Anfang einer längeren Serie und einige Artikel
wurden bereits von anderen Medien im Lande übernommen. Vielleicht, und ich glaube
fest daran, bewirkt er etwas.
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