Die Krewe du Vieux ist natürlich eine alternative und junge Krewe, während die altehrwürdigen 140 Jahre alten Krewes geheime Männervereine sind, in die man nicht hineinkommt, und seit es die Gesetzgebung seit 1991 verlangt, dass sie sich auch Minderheiten öffnen müssen, veranstalten einige von ihnen gar keine Paraden und Bälle mehr.
Was hier aber womöglich einmalig ist, „only in New Orleans“ eben, ist die Existenz zweier jüdischer Krewes: der Krewe de Mishigas in der Krewe de Vieux und die Krewe de Jieux (Kru de Dshu; von Jew=Jude; seit 1996) als Teil der Krewe Delusion. Von der schwarzen Zulu-Parade inspiriert karikiert die Krewe de Jieux jüdische Stereotypen mit Hörnern, riesigen Plastiknasen und Davidsternen. Es wird der King of the Jieux (König der Juden) und eine Jewish-American Princess (jüdisch-amerikanische Prinzessin) gewählt; vor einigen Jahren waren dies der Schriftsteller Rodger Kamenetz und seine Frau Moira Crone, ebenfalls Schriftstellerin. In diesem Jahr war David Freedman, Geschäftsführer des unabhängigen Radiosenders WWOZ, König der Krewe. Es werden Bagels in die Menge geworfen und es gibt, von Borat inspiriert, ein Running of the Jews.
Dabei mangelt es den Juden natürlich nicht an eigenen Festlichkeiten: Purim, dieses Jahr im März, ist auch so eine Fest der Maskerade. Aber so ist eben New Orleans...
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