Im Sommer zeigte der neue Fernsehkanal von Oprah Winfrey einen Dokumentarfilm über ein besonderes Hospizprogramm im Gefängnis von Angola. Der Titel des Films Serving Life ist zweideutig und bedeutet einerseits „eine lebenslängliche Strafe ableisten“ und andererseits „dem Leben dienen“. Der Ankündigung zufolge beträgt die durchschnittliche Strafe in Angola 90 Jahre, und 85 Prozent der Insassen kommen nie wieder frei und sterben dort. Jetzt gibt es ein Programm, bei dem Schwerverbrecher auf freiwilliger Basis geschult werden, sterbenden Häftlingen zur Seite zu stehen. Oscar-Preisträger Forest Whitaker (bekannt aus The Crying Game und Ghost Dog), Produzent und Sprecher des Films, meinte: „Serving Life zeigt die Menschlichkeit, die in jedem einzelnen von uns steckt. Im Hospiz des Gefängnisses in Angola lernen wir Insassen kennen, die die Möglichkeit zur Sühne ergreifen, was uns an die Verbindung zwischen allen Menschen erinnert.“ (Das steht hier. Hier spricht er selbst.)
Einige Leserkommentare auf der Webseite sind böse und erinnern daran, dass auch die Opfer in ihrer Stunde des Todes völlig allein waren. Daran denke ich oft. Und doch hat niemand, und ein unpersönlicher Staat schon gar nicht, das Recht, Menschen Hilfe zu verweigern, unmenschlich zu behandeln oder gar zu töten.
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